Tinnitus ist der medizinische Fachausdruck für störende Ohrgeräusche oder Töne. Diese können objektiv wahrnehmbar sein (z.B. bei Rauschen durch Arterien). Häufiger sind jedoch die subjektiven Ohrgeräusche, „Ich höre was, was Du nicht hörst“, die die Patienten quälen.
Tinnitus ist keine Krankheit
Zu Ihrer Beruhigung sei erwähnt, dass Tinnitus ein Symptom und keine Krankheit ist. Dies macht es jedoch auch so schwer den Tinnitus zu behandeln, da er bei bis zu 90 verschiebenden Krankheiten als Symptom mit erwähnt wird.
In Deutschland leiden ca. 3 Mio Menschen an diesem Symptom, davon gehen ca. 1,5 Mio zum Arzt. Jährlich kommen ca. 270.000 Neupatienten hinzu. Sie sind also nicht allein mit „Ihrem Geräusch“.
Als erster Ansprechpartner sollte sicherlich der Hals-Nasen-Ohrenarzt gelten. Dieser kann die unterschiedlichen Ursachen einordnen und zur Therapieunterstützung an andere Fachgruppen verweisen. Hat der Tinnitus somatosensorische Ursachen, liegt also eine enge Beziehung zum Bewegungsapparat und Kauorgan vor, dann können wir als Zahnärzte weiterhelfen. (Hier bitte Bild 1 einfügen) Es besteht eine enge Beziehung des Kauorgans und des Ohres, sowohl räumlich über die Muskeln, als auch durch die Nervenversorgung. Kommt es nun bei Stress durch Knirschen, falscher Kopf-/Kieferhaltung zu einem erhöhten Druck auf das Kiefergelenk, können so Ohrgeräusche ausgelöst werden. Dies passiert in der Regel zunächst einseitig und ist von der Charakteristik des Geräusches her extrem unterschiedlich (hochfrequentes Pfeifen, Zirpen oder wummerndes Geräusch).
Wir Zahnärzte können eine Entlastung des Kiefergelenkes durch eine speziell für Ihre Symptomatik vermessene und eingestellte Schiene erzielen. In Kombination mit Physiotherapie zur Lockerung und Stabilisierung der umliegenden Muskulatur, sowie gewissenhafter Heimarbeit entsprechender Übungen (z.B. Feldenkraistherapie) der Patienten, kann die Symptomatik reduziert werden.